Kölner Klagemauer für Frieden und Völkerverständigung
aus der Information des Aachener Friedenspreises 1998

Die Ursprünge der Kölner Klagemauer gehen auf das jahr 1989 zurück. Aus einer Initiative
für Obdachlose und gegen Wohnungsnot in Köln entwickelte sich im Januar 1991, zu Beginn
des Golfkrieges, die Klagemauer für Frieden und Völkerverständigung als eine Art Forum der
Öffentlichkeit und der freien Kommunikation.

Auf Papptafeln, mit Kordeln zwischen Holzlatten befestigt, konnte jeder seine Meinung ausdrücken.
Über 50.000 Tafeln mit Bildern, Sprüchen und Texten von Hoffnung, Liebe, Angst und Freude
wurden beschrieben.
Sechs Jahre war die Kölner Klagemauer eine ständige Einrichtung vor dem Portal des Doms. Sie
fand Aufmerksamkeit und Nachahmung in vielen Städten bis nach Amerika, Japan und Südafrika.

Auf Veranlassung des Domkapitels und des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins wurde im Oktober
1996 die Klagemauer durch die Polizei von der Domplatte "abgeräumt". Dennoch bleibt die Klagemauer
Wahrzeichen gegen soziale Kälte und Ausgrenzung von Minderheiten. Sie war und ist gleichzeitig auch Kommunikationsstelle und Kunstobjekt.

Walter Herrmann, Eva tom Moehlen, Barbara Charon, Konrad Höcker und Manfred Schipien ehren wir stellvertretend für die vielen Menschen und Organisationen, die die Klagemauer-Initiative in den Jahren betreut und geschützt haben.

Heute existiert die Klagemauer als graswurzelartige Bewegung weiter. Jeden Sonntag treffen sich Menschen auf der Kölner Domplatte, um für die Wiedererrichtung der Klagemauer zu demonstrieren.

Auch wir wollen dazu einen Beitrag leisten!

V.i.S.d.P.: Gerhard Diefenbach, Kalkbergstr.194, 52080 Aachen, Tel.: 02405/14360